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IEC 62443 effizient umsetzen: So geht´s - 7 Schritte für OT-Security

So gelingt die Umsetzung von IEC 62443: praxisnah, risikobasiert und direkt. Jetzt die 7 Erfolgsfaktoren für industrielle Cybersicherheit entdecken.

IEC 62443 effizient umsetzen: So geht´s - 7 Schritte für OT-Security
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Warum der Standard mehr ist als ein Papiertiger – und wie Sie ihn pragmatisch, wirksam und zukunftssicher in Ihrem Unternehmen verankern. 

IEC 62443: Der Goldstandard für industrielle Cybersicherheit 

IEC 62443 ist der international anerkannte Standard für OT-Security. Er adressiert gezielt die Sicherheitsanforderungen von Industrieanlagen, kritischen Infrastrukturen und vernetzten Steuerungssystemen – über den gesamten Lebenszyklus hinweg. 

Ob als Vorbereitung auf NIS2, zur Stärkung der Cyberresilienz oder für eine strategische Marktpositionierung: Wer industrielle Steuerungstechnik betreibt oder liefert, kommt an IEC 62443 nicht vorbei. 

Doch: Die Umsetzung ist komplex – und genau deshalb lohnt sich ein strukturierter, risikobasierter Ansatz. 

 

Was IEC 62443 wirklich fordert 

Die Norm gliedert sich in vier Schichten: 

  • Allgemeine Grundlagen 
  • Risikomanagement & Organisation  
  • Systemebene  
  • Komponentenebene 


Und sie kennt drei zentrale Rollen: 

  • Asset Owner: verantwortlich für Sicherheit und Betrieb 
  • Systemintegrator: zuständig für Implementierung 
  • Komponentenhersteller: liefert sichere Einzelteile 

Wichtig: IEC 62443 ist kein Checklisten-Standard. Er fordert ein risikobasiertes, durchgängiges Sicherheitskonzept – von der Planung bis zum Betrieb. 

 

7 Erfolgsfaktoren für eine effiziente Umsetzung 

  1. Management-Commitment und Sicherheitskultur schaffen

Ohne Rückendeckung der Geschäftsleitung ist jede Security-Maßnahme zahnlos. IEC 62443 fordert explizit: Security muss Teil der Unternehmensstrategie sein. Ein klares Bekenntnis von oben schafft die nötige Akzeptanz und Ressourcen im gesamten Unternehmen. 

  1. Reifegrad ermitteln und Lücken erkennen

Wo stehen Sie heute? Ein strukturiertes Security Assessment (z. B. nach IEC 62443-2-1) zeigt, welche organisatorischen, technischen und dokumentarischen Anforderungen bereits erfüllt sind – und wo Handlungsbedarf besteht. 

  1. Zonen und Conduits sauber definieren

Die Segmentierung (Zonierung) der Anlage in Sicherheitszonen ist essenziell. Ebenso wichtig sind die Conduits – also die Verbindungen zwischen den Zonen. Nur wenn beides klar definiert ist, lassen sich Risiken präzise bewerten und geeignete Schutzmaßnahmen ableiten. 

  1. Risikobasierte Maßnahmen ableiten

Nicht jeder Systembereich braucht den höchsten Security Level. Eine durchdachte Risikoanalyse (IEC 62443-3-2) spart Aufwand – und schützt gezielt dort, wo es kritisch ist. Dabei sollten auch externe Angriffsflächen und Third-Party-Risiken (z. B. Lieferanten) berücksichtigt werden. 

  1. Technische und organisatorische Schutzmaßnahmen kombinieren

Von Netzwerksegmentierung bis Endpoint Hardening, von Benutzerverwaltung bis Patchmanagement: Die Kunst liegt darin, Technik mit Prozessen zu verbinden. Ein durchgängiges ISMS für OT ist dabei das Rückgrat – inklusive Rollen, Incident Response und Change Management. 

  1. Monitoring und kontinuierliche Verbesserung etablieren

Wie wirksam sind Ihre Maßnahmen? Nur wer regelmäßig prüft, kann reagieren. IEC 62443 fordert explizit: Sicherheit ist kein Projekt, sondern ein Prozess. Audits, KPIs, Penetrationstests oder Security-Dashboards helfen, die Umsetzung messbar zu machen (PDCA-Zyklus). 

  1. Schrittweise Umsetzung – nicht auf die Zertifizierung warten

Viele Unternehmen zögern, weil sie glauben, alles perfekt machen zu müssen. Besser: pragmatisch starten, iterativ verbessern. Die Zertifizierung (z. B. nach IEC 62443-2-4 oder -3-3) kann ein strategisches Ziel sein – muss aber nicht der erste Schritt sein. 

 

Typische Stolpersteine – und wie man sie vermeidet 


Unklare Zuständigkeiten

Ohne klare Rollen bleibt Security ein Thema „für alle – und damit für niemanden“.

Technik ohne Prozess

Firewalls helfen nicht, wenn das Incident-Management fehlt.

IT-Ansätze auf OT übertragen

OT-Security hat eigene Gesetze – Engineering und Betriebsanforderungen müssen berücksichtigt werden.

Keine Zeit, keine Ressourcen

Ohne Zeitfenster für Security-Aufgaben bleibt selbst die beste Norm wirkungslos 

 

Fazit: IEC 62443 ist Ihr Sicherheitskompass – nutzen Sie ihn richtig 

Der Standard ist kein Selbstzweck. Wer IEC 62443 strategisch nutzt, erreicht: 

✅ Höhere Resilienz gegen Cyberangriffe 
✅ Mehr Vertrauen bei Partnern, Kunden und Behörden 
✅ Eine belastbare Grundlage für Compliance (z. B. NIS2) 
✅ Wettbewerbsvorteile durch zertifizierte Prozesse oder Produkte 

Und das Beste: Mit einem risikobasierten, strukturierten Vorgehen ist die Umsetzung machbar – auch ohne Millionenbudget oder jahrelanges Projekt. 

 

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